Der Champion des Giro d’Italia 2019, Richard Carapaz, hat den ecuadorianischen Radsport auf die Landkarte gesetzt. Aber wenn der Weg zum Erfolg schon für ihn selbst schwer war, könnte es für die nächste Generation Ecuadors noch schwerer werden, wie Carapaz befürchtet.
„Ecuador ist ein Land mit einer sehr begrenzten Radsport-Geschichte“, sagt Carapaz gegenüber Procycling. „Und für das breite Publikum schien mein überraschender Sieg bei einer großen Rundfahrt ein Zufall zu sein. Es hat ihnen gefallen, aber die Erinnerung daran ist schon verblasst.“
Er betont, dass das bisschen Radsportkultur, das es in Ecuador bisher je gab – und das konzentriert sich auf El Carchi – in der letzten Dekade aufgrund fehlender öffentlicher und privater Investitionen in die Zukunft des Sports ständig geschrumpft ist. Und nicht nur der Junioren- und U23-Radsport ist in Schwierigkeiten. Derzeit, sagt Carapaz, gibt es praktisch keine Profirennen in seinem Land. Im letzten Jahr gab es nur ein UCI-Rennen, die Vuelta a Ecuador (2.2) nach vier Jahren Unterbrechung. „Es gibt keine wirkliche öffentliche Unterstützung für das bisschen Vereinsinfrastruktur, die es gibt. Die Regierung hat noch nicht mal eine Organisation, um neue Vereine zu gründen.“
Die Situation ist nicht neu. In einem Interview mit der ecuadorianischen Zeitung El Tiempo sagte Carapaz, um staatliche Förderung des Radsports zu bitten, sei „wie einen Tauben um Hilfe anzuflehen“, drückte aber seine Hoffnung aus, dass sich das ändern könnte. Nach dem zu urteilen, was er uns erzählt, wird es das nicht. Eine weitverbreitete Gleichgültigkeit gegenüber dem Sport erstreckt sich auf andere, gravierendere Weise übers öffentliche Leben. Bevor Carapaz in diesem Sommer nach Europa kam, hat er an einem Protest teilgenommen, um Gerechtigkeit für zwei ecuadorianische Radsportler zu fordern, die beim Training von einem Auto angefahren wurden. Einer wurde verletzt und der andere, der Bruder des Mannes, getötet; und obwohl der Autofahrer festgenommen wurde, wurde er von der Polizei schnell wieder freigelassen.
Das Traurigste an dieser düsteren Situation für den Radsport ist, dass Interesse und Potenzial durchaus vorhanden sind, und Carapaz’ eigener Weg in den Sport ist ein aufschlussreiches Beispiel. An seiner Schule erklärte Juan Carlos Rosero, sein erster und größter Mentor und Lehrer sowie früherer Radrennfahrer und Olympionike, er wolle einen Verein gründen. „Rund 60 sind
beigetreten, einfach so“, sagt Carapaz.
„Alle fünf in Europa aktiven Profis, die Ecuador hervorgebracht hat – ich, der erste Profi in meinem Land, Jhonatan Narváez bei Ineos, Jonathan Caicedo bei EF und die Jungs bei Androni und Caja Rural –, wir sind alle in diesem Verein an derselben Schule gewesen.“ Aber der Verein war die Arbeit einer Person. „Nachdem Juan Carlos starb [2013], fiel alles auseinander. Es ist alles verschwunden.“ Das Resultat dieser Vernachlässigung, befürchtet er, ist, dass „Ecuador in den nächsten fünf bis zehn Jahren keine Profis haben wird, weil es sie nicht fördert“. Von daher laufen Carapaz und seine Profikollegen Gefahr, keine Pioniere zu sein, sondern Ausnahmen.
„Ecuador ist ein Land mit einer sehr begrenzten Radsport-Geschichte“, sagt Carapaz gegenüber Procycling. „Und für das breite Publikum schien mein überraschender Sieg bei einer großen Rundfahrt ein Zufall zu sein. Es hat ihnen gefallen, aber die Erinnerung daran ist schon verblasst.“
Er betont, dass das bisschen Radsportkultur, das es in Ecuador bisher je gab – und das konzentriert sich auf El Carchi – in der letzten Dekade aufgrund fehlender öffentlicher und privater Investitionen in die Zukunft des Sports ständig geschrumpft ist. Und nicht nur der Junioren- und U23-Radsport ist in Schwierigkeiten. Derzeit, sagt Carapaz, gibt es praktisch keine Profirennen in seinem Land. Im letzten Jahr gab es nur ein UCI-Rennen, die Vuelta a Ecuador (2.2) nach vier Jahren Unterbrechung. „Es gibt keine wirkliche öffentliche Unterstützung für das bisschen Vereinsinfrastruktur, die es gibt. Die Regierung hat noch nicht mal eine Organisation, um neue Vereine zu gründen.“
Die Situation ist nicht neu. In einem Interview mit der ecuadorianischen Zeitung El Tiempo sagte Carapaz, um staatliche Förderung des Radsports zu bitten, sei „wie einen Tauben um Hilfe anzuflehen“, drückte aber seine Hoffnung aus, dass sich das ändern könnte. Nach dem zu urteilen, was er uns erzählt, wird es das nicht. Eine weitverbreitete Gleichgültigkeit gegenüber dem Sport erstreckt sich auf andere, gravierendere Weise übers öffentliche Leben. Bevor Carapaz in diesem Sommer nach Europa kam, hat er an einem Protest teilgenommen, um Gerechtigkeit für zwei ecuadorianische Radsportler zu fordern, die beim Training von einem Auto angefahren wurden. Einer wurde verletzt und der andere, der Bruder des Mannes, getötet; und obwohl der Autofahrer festgenommen wurde, wurde er von der Polizei schnell wieder freigelassen.
Das Traurigste an dieser düsteren Situation für den Radsport ist, dass Interesse und Potenzial durchaus vorhanden sind, und Carapaz’ eigener Weg in den Sport ist ein aufschlussreiches Beispiel. An seiner Schule erklärte Juan Carlos Rosero, sein erster und größter Mentor und Lehrer sowie früherer Radrennfahrer und Olympionike, er wolle einen Verein gründen. „Rund 60 sind
beigetreten, einfach so“, sagt Carapaz.
„Alle fünf in Europa aktiven Profis, die Ecuador hervorgebracht hat – ich, der erste Profi in meinem Land, Jhonatan Narváez bei Ineos, Jonathan Caicedo bei EF und die Jungs bei Androni und Caja Rural –, wir sind alle in diesem Verein an derselben Schule gewesen.“ Aber der Verein war die Arbeit einer Person. „Nachdem Juan Carlos starb [2013], fiel alles auseinander. Es ist alles verschwunden.“ Das Resultat dieser Vernachlässigung, befürchtet er, ist, dass „Ecuador in den nächsten fünf bis zehn Jahren keine Profis haben wird, weil es sie nicht fördert“. Von daher laufen Carapaz und seine Profikollegen Gefahr, keine Pioniere zu sein, sondern Ausnahmen.