OLAF LUDWIG – DER LETZTE DER GRAUEN GARDE

Das Grüne Trikot der Tour de France 1990 ging an den ostdeutschen Fahrer Olaf Ludwig, der nach dem Mauerfall hinter dem Eisernen Vorhang hervorgekommen war. Procycling blickt auf seine erfolgreiche Profikarriere.
 

 

Im Juli vor 30 Jahren wurde eine der großen Quizfragen des Radsports in die Welt gesetzt. Sie ging so: Der Etappensieg welches Radsportlers bei welcher Tour de France war gleich-zeitig der erste und der letzte für sein Land? Die Antwort: Olaf Ludwig, Etappensieger in Besançon bei der Tour 1990, als er den ersten Tour-Etap-pensieg für Ostdeutschland feierte, das im Okto-ber mit dem Westen wiedervereinigt werden  sollte, womit 40 schwere Jahre der Teilung zu Ende gehen sollten. Wenn in Ostdeutschland auf-gewachsene Fahrer später weitere Tour-Etappen gewannen – Ludwig, Erik Zabel –, taten sie das für das wiedervereinigte Deutschland. Es ging alles sehr schnell für Männer wie den „ostdeutschen Sean Kelly“, wie ein Zeitgenosse Ludwig nannte. Die „graue Garde“ des Radsport – die Ostdeutschen in ihren typischen gebrochen weißen Trikots – hatten den Amateurradsport seit den 1950ern dominiert, waren aber „von den Er-eignissen überholt worden“, wie eine Überschrift in der Mitte einer der Sportseiten des Guardian am Freitag, dem 23. Februar 1990, lautete. Das Foto von Ludwig in voller Panasonic-Kluft von Mark Wohlwender war mittig abgedruckt, unter der Geschichte von Matthew Engel über die neu-este Entwicklung im umstrittenen Kricket-Turnier mit Mike Gatting in Südafrika.

 



Cover Procycling Ausgabe 198

Den vollständingen Artikel finden Sie in Procycling Ausgabe 198.

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