Leitfaden für die belgischen Klassiker

Der Radsport gehört ebenso zu Belgien wie Belgien zum Radsport. Folgender Tweet von Mark Cavendish im Jahr 2012 trifft das Gefühl ziemlich gut: „In Belgien angekommen, #KuurneBrusselKuurne morgen. Als Radfahrer gibt einem kein anderes Land vor dem Rennen ein vergleichbares Gefühl.“

 

Schon als der Radsport in den Kinderschuhen steckte, eigentlich sogar seit der Erfindung des Fahrrads, hat Belgien Champions hervorgebracht, und die Liste ist lang: Kint, Van Looy, Merckx, De Vlaeminck, Maertens, Criquielion, Museeuw, Van Petegem, Boonen … Diese Fahrer haben derart viel Radsportgeschichte geschrieben, dass es nicht verwundert, wenn sie in Belgien nicht nur bewundert, sondern verehrt werden. Es gibt einen Zeitpunkt im Jahr, an dem in ganz Belgien – und speziell in Flandern – das Radsportfeuer lodert. Sobald der Winter dem Frühling weicht, scheint es, als ob die halbe Bevölkerung im Sattel sitzt und sich die Pflastersteine vornimmt. Die andere Hälfte bleibt entweder zu Hause und beobachtet das Treiben im Fernsehen oder stellt sich vor die Teambusse der Top-Teams, um einen Blick auf den Weltmeister Philippe Gilbert oder den Belgischen Meister Tom Boonen zu erhaschen – schließlich sind die beiden die designierten Nachfolger von Merckx und Museeuw. Im März und April dreht sich die Welt des Radsports fast ausschließlich um Belgien. Unzählige Rennen, egal ob groß oder klein, werden auf den berühmten engen Straßen, den berüchtigten Pflastersteinen und steilen Anstiegen des niederländisch sprechenden Flandern und den langen Anstiegen des französischsprachigen Wallonien ausgetragen. Jedes Profil hat seinen Spezialisten: Boonen ist der König des Kopfsteinpflasters, während Wallonien eher Gilberts Territorium ist. Hinter ihnen stehen unzählige jubelnde Radsport-Fans. Und wenn es so weit ist, gleicht Belgien einer Gladiatoren-Arena – fragen Sie mal Spartacus …
 
Die besten Aussichtspunkte
Unmengen Zuschauer, verschlungene Sträßchen – die Klassiker können für Neulinge wirklich unzugänglich wirken. Procycling sagt Ihnen, wo es den besten Blick und das beste Bier gibt.
 
Molenberg
Der Molenberg ist ein kurzer und steiler (14 Prozent) gepflasterter Anstieg. Die Straße ist schmal und der Belag brutal, deshalb gibt es hier immer einen harten Kampf um die Spitze, um Stürzen oder Staus aus dem Weg gehen. Da die Straße so eng ist, kann man als Zuschauer die Fahrer beinahe anfassen – aber bitte lassen Sie es. Der Molenberg ist ein Knackpunkt des Finales von Omloop Het Nieuwsblad, während er bei der Flandern-Rundfahrt 2013 der vierte von insgesamt 17 Anstiegen ist.
 
Taaienberg
Dieser Anstieg ist Teil der meisten Pflaster-Klassiker – Omloop, E3 Prijs Harelbeke und Flandern-Rundfahrt. Tom Boonen sagt, es sei einer seiner liebsten Anstiege, und er nutzt ihn gerne, um die Konkurrenz auszuloten, indem er auf dem schmalen, glatteren Trampelpfad am Rand des Pflasters so schnell nach oben fährt wie möglich. Wenn Sie sehen wollen, wie Tom Boonen alles aus sich herausholt, führt kein Weg am Taaienberg vorbei. Die Umgebung ist außerdem absolut fantastisch.
 
Paterberg
Einige sagen, dies sei der härteste von allen. Der Paterberg ist mit einer maximalen Steigung von 20,3 Prozent Teil der meisten Klassiker. Bei der Ronde müssen die Fahrer den Paterberg dreimal erklimmen, beim letzten Mal ist es der finale Anstieg des Rennens, nur 13 Kilometer vor dem Ziel. Der Paterberg ist zudem der Mittelpunkt des E3 Prijs Vlaanderen. Die Aussicht vom Gipfel ist super.
 
Kemmelberg
Wer Gent – Wevelgem gewinnen will, muss den Kemmelberg überstehen. Dieser steile, gepflasterte Anstieg hat aufgrund regelmäßiger Unfälle, vor allem auf der gefährlichen Abfahrt, einen eher schlechten Ruf. Man sollte sich aber nicht auf die Stürze konzentrieren, denn der Kemmelberg bietet einfach die beste Radsport-Action.
 
Herberg „In de Zon“
Sollte man die Fahrer nicht dabei beobachten wollen, wie sie sich den Kemmelberg nach oben quälen, kann man sie auch zweimal vorbeifahren sehen, während man im „In de Zon“ in dem kleinen Dorf De Klijte entspannt, einem kleinen Pub an der Strecke von Gent – Wevelgem. Mehr Informationen unter: www.indezon.be
 
Paddestraat
Dieser Pflasterweg war bereits Teil von Omloop und der Flandern-Rundfahrt. Auch wenn man das Kopfsteinpflaster nicht mit dem von Paris – Roubaix vergleichen kann – es ist bei Weitem nicht so hart –, macht die Länge dieses Abschnitts (2.400 Meter) die Sache zu einer Herausforderung. Als Zuschauer hat man auf der kerzengeraden Strecke einen guten Blick auf die Fahrer. 
 
Haaghoek
Beim Omloop müssen die Fahrer diese Pflasterpassage dreimal bewältigen. Wegen des welligen Profils der geraden Straße hat man eine optimale Gelegenheit, die Fahrer gleich dreimal zu sehen. 
 
Knokteberg/Ronde van Vlaanderenstraat
Die Ronde Van Vlaanderstraat ist eine Straße, die nach dem berühmten Klassiker benannt wurde und die sich an der Kreuzung verschiedener Schlüsselstellen befindet. Der Gipfel des Oude Kware-mont, des ältesten Anstiegs der Flandern-Rundfahrt, ist ganz in der Nähe. Man kann dazu ein Denkmal für den Gründer der Ronde, Karel Van Wijnendaele, bestaunen. Auch nicht weit entfernt liegt der Gipfel des Knokteberg beziehungsweise Côte de Trieu, einem wichtigen Berg beim Finale des E3 Prijs Harelbeke.
 
Café „In Den Hengst“, Brakel
Auf der Suche nach einem klassischen Pub? Statten sie dem „In Den Hengst“ einen Besuch ab. Es befindet sich in der Nähe des Gipfels vom Valkenberg, einem Anstieg der Ronde und von Omloop. Vor der Routenänderung der Ronde 2012 war es gar ein entscheidender Anstieg. 2006 war Tom Boonen der Einzige, der der Attacke von Leif Hoste etwas entgegenzusetzen hatte. Die beiden hatten aber leider keine Zeit für einen Umtrunk im „In Den Hengst“.
 
Kerselare
Der Edelareberg war einmal eine gepflasterte Straße, inzwischen ist es ein breiter, asphaltierter Streifen mit dem Startpunkt im Stadtzentrum von Oudenaarde. Die Hauptstraße verbindet Oudenaarde mit Brakel, außerdem geht eine Reihe von Bergen und Pflasterwegen von der Straße ab. Das kleine Dorf Kerselare liegt an der Hauptstraße und ist ein Radsport-Pilgerort. Man könnte dort also für seinen Favoriten eine Kerze anzünden.
 
„Den Zwarten Engel“, Etikhove
Belgien und insbesondere Flandern ist bekannt für seine Liebe zum Bier und zu großen Essensportionen. „Den Zwarten Engel“ ist ein gemütliches Restaurant, das direkt im Herzen der Ronde liegt, nur zehn Minuten von Oudenaarde. Ganz in der Nähe befinden sich berühmte Hügel wie der Taaienberg und der Eikenberg. Die Karte ist klein, doch das Essen ist köstlich und nicht zu teuer.
 
Verrücktes Fahrradmuseum, Merendree
Merendree ist ein Stadtteil von Nevele. Es liegt in der Nähe von Gent und ist der Start- und Zielort von Omloop Het Nieuwsblad, des ersten Rennens des Frühjahrs. An einer Kreuzung von Radwegen liegt das Gekke Fietsen Museum – das verrückte Fahrradmuseum. Es wurde von einem ehemaligen Schweißer gegründet und ist voll mit seltsamen Fahrrädern, die er konstruiert hat.
 
„Brasserie De Flandrien“, Oudenaarde
Die „Brasserie De Flandrien“ ist ein Anlaufpunkt vieler Touristen. Dieses Pub oder Bistro ist Teil des großen „Centrum Ronde Van Vlaanderen“ in Oudenaarde. Man kann alles über die Geschichte des Rennens erfahren und sie regelrecht verschlingen – die Namen der Mahlzeiten stammen nämlich aus dem Bereich des Radsports. Eine Portion Spaghetti Boononaise gefällig?
 
Muur van Geraardsbergen
Obwohl die berühmte Muur vor zwei Jahren unter lautem Protest von der Route der Ronde gestrichen wurde, sollte man ihr einen Besuch abstatten. Viele Ausgaben des Rennens wurden an diesem Anstieg entschieden. Wenn Sie schon mal dort sind, sollten Sie sich auch ein belgisches Bier im „In ’t Hemelryck“ genehmigen – ganz in der Nähe des Gipfels (www.taverne-hemelryck.be) und danach die lokale Spezialität versuchen, eine Mattentaart vom örtlichen Bäcker.
 
Eine Zeichnung von Nesten in Kuurne
Rik Delneste, genannt „Nesten“, ist ein bekannter Zeichner in Flandern. Er fertigt Cartoons von zeitgenös-sischen und ehemaligen Radsport-Stars an und lebt in Kuurne. Man kann seine Werke am Eröffnungs-wochenende der belgischen Radsportsaison in Kuurne bewundern. www.nesten.be
 
„Café d’Oude Hoeve“, Kluisbergen
Der Anstieg des Oude Kwaremont ist wichtiger denn je im Profil der Flandern-Rundfahrt, aber es gibt auch noch andere Gründe, der Gegend einen Besuch abzustatten. In dem kleinen Dorf Kwaremont finden sich Kunstgalerien, ein Denkmal für Karel Van Wijnendaele und eine Straße, die nach dem Rennen benannt wurde – die Ronde Van Vlaanderenstraat. Das „Café d’Oude Hoeve“ ist ein authentischer Ronde-Pub.
 
Radsportkapelle, Schorisse
Auf der Hessestraat, zwischen zwei ehemaligen Anstiegen der Ronde (Foreest und Steenberg), liegt eine kleine Kapelle, die dem Rennen gewidmet ist. Die Namen aller Gewinner seit 1913 sind auf einer Marmorwand eingraviert. Dort gibt es auch ein Gemälde, das von Peter Van Petegem, dem zweimaligen Gewinner der Ronde, inspiriert wurde. Er lebt übrigens ganz in der Nähe und betreibt seine Pension „Le Pavé“. www.lepave.be 
 
„In den Groenen Boom“, Mater
Diese Kneipe liegt in Mater, in der Nähe des Gipfels des Boignebergs und der Pflasterpassage Holleweg (Schauplatz eines der berüchtigten Fahrradwechsel von Cancellara bei der Ronde 2010). Die Kneipe ist sehr traditionell und passt perfekt zur Atmo–s-phäre der Rennen. Von hier kann man einige der Frühjahrsklassiker verfolgen, so Omloop Het Nieuwsblad, den E3 Prijs Harelbeke und die Flandern-Rundfahrt selbst.
 
Heiliger Boden
Unter den Tausenden von Kilometern Straße, die das Herz der belgischen Klassiker darstellen, sind einige berühmte Anstiege, denen jeder Radsport-Fan huldigen sollte.
 
Oude Kwaremont, Ronde Van Vlaanderen
Früher war der Oude Kwaremont der eigentliche Start des Rennens, hier zeigten sich die Favoriten erstmalig. 2012 bekam der Oude Kwaremont sogar eine noch größere Bedeutung – nun ist er nämlich der vorletzte Anstieg des Rennens. Der viel kürzere, aber auch wesentlich steilere Paterberg folgt dann 1,2 Kilometer später. Der Oude Kwaremont – übrigens der Berg mit den meisten Auftritten bei der Ronde – trägt nun also eine noch größere Verantwortung, den Grundstein für ein spannendes Finale zu legen. Der Anstieg ist 2,2 Kilometer lang, mit durchschnittlich vier und einer maximalen Steigung von 11,6 Prozent, und kann in drei Teile aufgeteilt werden. Der erste davon ist asphaltiert. An dieser Stelle eine gute Position zu finden ist unerlässlich, um dann auf den Pflastersteinen in das Dorf Kwaremont des zweiten Teils zu attackieren. Der letzte Teil ist eine gerade und nicht ganz so steile gepflasterte Straße. 1975 nutzte Eddy Merckx den Oude Kwaremont, um seine entscheidende Attacke zu starten. Lediglich Frans Verbeeck konnte ihm folgen, auch wenn er die folgenden 80 Kilometer sehr zu kämpfen hatte. Im Ziel gab er den viel zitierten Kommentar ab: „Merckx war einfach 5 km/h zu schnell für uns.“
 
Kemmelberg, Gent – Wevelgem
Der Kemmelberg war 1955 zum ersten Mal Teil von Gent – Wevelgem. Dieser Anstieg war damals weder asphaltiert noch gepflastert; der Trampelpfad sorgte von Anfang an für Diskussionen. Er wurde immer mal wieder aus der Route entfernt, später musste er in einem Rennen dann sogar zweimal erklommen werden. Schritt für Schritt wurde der Kemmelberg zu einem festen Bestandteil von Gent – Wevelgem, neben dem Wind und den Stürzen. 1996 stürzte mit dem belgischen Champion Wilfried Nelissen einer der besten Sprinter seiner Zeit so schwer, dass er seine Karriere beenden musste. Das Rennen 2007 wurde von einem spektakulären Unfall auf der steilen Abfahrt des Kemmelbergs überschattet. Viele Fahrer stürzten auf die Pflastersteine, darunter auch der Franzose Jimmy Casper, der mit 65 Stichen genäht werden musste. Erst kürzlich erhöhten die Organisatoren die Sicherheitsvorkehrungen, und seitdem sind weniger Stürze zu verzeichnen. Trotzdem: Wer Gent – Wevelgem gewinnen will, muss den Kemmelberg gut überstehen – sowohl auf dem Weg nach oben als auch nach unten.
 
Koppenberg
Es gibt in Flandern wahrscheinlich keinen berüchtigteren Anstieg als den Koppenberg. Auch wenn er nur 600 Meter lang ist: Er hat eine durchschnittliche Steigung von 11,6 Prozent, die maximale liegt gar bei 22 Prozent. Die schmale Straße ist bestückt mit groben Pflastersteinen. Ist es nass, braucht es einiges an Körperbeherrschung, um im Sattel zu bleiben. Ein kurzer Ausrutscher, und es geht nur noch zu Fuß weiter.
1987 wurde das Fahrrad von Jesper Skibby vom Auto des Renndirektors zermalmt, und obwohl der Däne unverletzt blieb, wurde der Koppenberg aufgrund von Sicherheitsbedenken für die nächsten 15 Jahre aus dem Rennen genommen – bis 2002. Der Anstieg war aber nur selten von rennentscheidender Bedeutung, auch wenn sein Debüt bei der Ronde 1976 eine Ausnahme darstellte. Die Flucht des späteren Gewinners Walter Planckaert hatte seinen Start am Koppenberg. Im Jahr darauf, 1977, wechselte der Weltmeister Freddy Maertens dort das Fahrrad. Er wurde vom Renndirektor angewiesen, das Rennen zu beenden – Maertens ignorierte ihn und fuhr weiter. Somit ermöglichte er es Roger De Vlaeminck, an seinem Hinterrad zu bleiben (angeblich für 150.000 belgische Francs). De Vlaeminck gewann, aber Maertens gilt heute noch oftmals als Sieger der Herzen. Im offiziellen Museum des Rennens steht sogar ein zusätzlicher Pflasterstein für ihn, und das sagt viel aus.

 

Radsport-Regionen
Jede Provinz Belgiens hat viele Top-Klassikerfahrer hervorgebracht und ist zu Recht stolz darauf. Hier ein kurzer Überblick:
 
Ost- und Westflandern
Der Begründer der Ronde, Karel Van Wijnendaele (1882–1961), war derjenige, der die Idee des „Flandrien“ etablierte – sein höchst idealisiertes Bild eines außerordentlich harten Fahrers mit beinahe übermenschlicher Willenskraft. Zuallererst konnte ein richtiger Flame nur aus den Regionen oder Provinzen in Ost- oder Westflandern stammen. Fahrer aus anderen Regionen verdienten die Bezeichnung „Flame“ nicht, weil ihnen die nötige Härte fehlte. Irgendwann setzte sich die Vernunft ein wenig durch, und die Definition eines echten Flamen wurde weiter gefasst, sodass auch Fahrer aus den Regionen Antwerpen und Limburg in den erlauchten Kreis mitaufgenommen werden durften.
Heutzutage leben viele Profis in Ost- und Westflandern, welches immer noch die Kernregion der Ronde und anderer Frühjahrsklassiker wie Omloop Het Nieuws-blad, Kuurne – Brüssel – Kuurne oder dem E3 Prijs Vlaanderen und Gent – Wevelgem ist. Der zweimalige Gewinner der Ronde (2008, 2009) und ehemalige belgische Champion, Stijn Devolder, lebt in der Nähe von Harelbeke in Westflandern. Die Provinz ist auch die Heimat von Gianni Meersman, Jan Ghyselinck, Niko Eeckhout und Sep Vanmarcke, dem Gewinner von Omloop Het Nieuwsblad 2012 und Blancos neuer Topfahrer für die Klassiker. Tom Boonen kann in seinem Team auf einige Experten aus Ostflandern zählen. Mit Dries Devenyns und Stijn Vandenbergh leben zwei seiner besten Domestiken in der Nähe von Oudenaarde, dem derzeitigen Ziel der Ronde. Ostflandern ist auch die Heimat von Thomas De Gendt, dem König des Passo Dello Stelvio im Giro 2012, und dem Sechstage-Star Iljo Keisse. Beide leben in der Nähe von Gent.
 
Antwerpen und Limburg
Die Region um Antwerpen und Limburg heißt De Kempen. Im westlichen Teil liegt die Heimat von Nick Nuyens, dem Gewinner der Ronde 2011 und neuen Klassiker-Kapitän bei Garmin-Sharp 2013. Nuyens trainiert oft zusammen mit Björn Leukemans, Kris Boeckmans und Frederik Veuchelen von Vacansoleil-DCM. Der östliche Teil von De Kempen ist allerdings Tom Boonens Revier. Im Herbst 2005 stieß er viele Leute vor den Kopf, als er verkündete, nach Monaco zu ziehen. Als er im letzten Jahr zum vierten Mal in seiner Karriere Paris – Roubaix gewann, begann seine Freundin Lore noch am selben Tag Pläne für eine Rückkehr nach Mol zu schmieden. Seither lebt das Paar wieder in der Gegend, wo Boonen geboren wurde, in der Nähe von Freunden und Verwandten. Boonen trainiert häufig mit Johan Vansummeren (Gewinner von Paris – Roubaix 2011) und Kevin Hulsmans. Mit Jurgen Van Den Broeck und Jelle Van-endert leben dort auch zwei von Lotto-Belisols Rundfahrt-Spezialisten. Allerdings bevorzugt Van Den Broeck verständlicherweise spanische Trainingscamps oder Kletterpartien in den Ardennen gegenüber den eher flachen Strecken Flanderns.
In direkter Nachbarschaft von Antwerpen und Limburg liegt die niederländische Provinz Limburg, Gastgeber der Weltmeisterschaft 2012. Die unmittelbar an der Grenze liegende belgische Stadt Lanaken ist nun beliebter Wohnort vieler (insbesondere niederländischer) Profis.



Cover Procycling Ausgabe 110

Den vollständingen Artikel finden Sie in Procycling Ausgabe 110.

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