Es braucht eine schnelle Entscheidung

„Das kann doch nicht so schwer sein.“ Mit jenen Worten ließ sich John Degenkolb im Rahmen seines erfolgreichen Saisonauftakts auf Mallorca zum Thema Chris Froome zitieren. Zu Recht!

 

Egal, ob Fuentes-Skandal oder Lance Armstrong – die Vergangenheit hat gezeigt, dass das Spielen auf Zeit keine Strategie ist, die einem Sport und seiner Reputation langfristig weiterhilft. Und doch verfällt der Radsport, der in den letzten Jahren so sehr um seine Glaubwürdigkeit gekämpft hat, wieder in alte Muster. Die Worte ergreifen dagegen andere – und zwar die, die die Sache ausbaden dürfen, obwohl sie nichts dafürkönnen. Fahrer wie Degenkolb, die sich bei ihren Siegerinterviews nicht nur über ihre Erfolge freuen können, sondern sich indirekt auch für etwas rechtfertigen müssen, wofür sie nichts können. Und ein Ende des Skandals ist derzeit nicht in Sicht. Ganz im Gegenteil: Anstelle Moral zu beweisen und Froome zum Schutz des Radsports vorläufig aus dem Rennbetrieb zu nehmen, hat das Team Sky den vierfachen Tour-Sieger für die Ruta del Sol vom 14. bis 18. Februar gemeldet. Wenn Sie die neue Procycling aufschlagen, ist es also gut möglich, dass Froome seinen ersten Renneinsatz bereits hinter sich hat. Diskussionen sind damit vorprogrammiert. Und sehr wahrscheinlich wird nicht das Sportliche die Schlagzeilen dominieren, sondern der trotz Dopingverdachts Rennen fahrende Froome. Ob das dem Radsport hilft? Wir bezweifeln das leider sehr. Allen Froome-Debatten zum Trotz soll sich die neue Procycling aber dem Sport widmen. Seit Januar ist die WorldTour nämlich in vollem Gange und die deutschen Fahrer um John Degenkolb haben bereits gezeigt, dass mit ihnen in dieser Saison zu rechnen ist. Diese Ausgabe dreht sich daher vor allem um eines: die Vorschau auf das Radsportjahr 2018.


In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen der neuen Ausgabe von Procycling!

Werner Müller-Schell
Recdaktion


Cover Procycling Ausgabe 169

Den vollständingen Artikel finden Sie in Procycling Ausgabe 169.

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