Die Adventzeit soll angeblich die stillste Zeit im Jahr sein. So richtig stimmen mag das allerdings höchstens beim Renngeschehen.
Wettbewerbe finden keine statt, erst in rund sechs Wochen startet die WorldTour in die neue Saison. Für den Radsport insgesamt gesehen ist die Vorweihnachtszeit nämlich alles andere – nur nicht still. Cyclocross, Fahrerwechsel, Teampräsentationen, Vorstellung der Streckenpläne der großen Rundfahrten, Szenenews und Randsplitter – der Winter hält für uns Radsportfans so einiges an Spannung bereit. Das gilt auch für die Aktiven: Dass die Vorweihnachtszeit ganz gewiss nicht still ist, beweist zum Beispiel Ralph Denk. In seiner aktuellen Kolumne schildert der Teamchef von Bora–hansgrohe, warum gerade diese Wochen die für ihn stressigsten des Jahres sind. Und auch für die Fahrer ist es derzeit alles andere als still. Unser Neu-Kolumnist Rick Zabel beschreibt die Winterzeit zwar als Urlaub, in dem neben dem Training schon auch mal Gokart gefahren wird – längst steckt aber auch er (wie alle anderen Radprofis) mitten in den Vorbereitungen für die ersten Rennen 2018.
Die vermeintlich stille Zeit – Raum für Ruhe lässt sie trotzdem. Und für Rückblicke. Auch deshalb widmen wir uns in einem großen Teil dieser Ausgabe noch einmal dem Geschehen 2017: dem fulminanten Tour-Vuelta-Double Chris Froomes, Greg Van Avermaets Performance bei den Klassikern, Sunwebs Auftritt beim Giro d’Italia oder Marcel Kittels furioser Tour de France – all das sind Themen dieser Ausgabe von Procycling. Genau wie eine Meldung, die sowohl Stille als auch Lärm verursacht hat: der Rücktritt von Philipp Walsleben. Der erfolgreichste deutsche Crossfahrer der letzten zehn Jahre verkündete Ende November seinen Abschied von der internationalen Querfeldeinbühne. Wir sprachen mit dem 30-Jährigen über die Gründe seines Rücktritts und einen möglichen Wechsel auf die Straße.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen der neuen Procycling und ein „stilles“ Weihnachtsfest!
Werner Müller-Schell
Redaktion
