Vorschuss oder Vertrauen?

Die ARD überträgt also in den kommenden zwei Sommern wieder mal die Tour de France, jeweils täglich zwischen 16:05 und 17:25 Uhr. Das ist schön und wird in den Pressemeldungen, die nun von allen Seiten eingehen, erfreut zur Kenntnis genommen.

 

Natürlich meldet sich die ASO als Tour-Veranstalter und Kooperationspartner der ARD zur Wort, ebenso die zwei deutschen Topteams Giant – Alpecin und Bora – Argon 18. Und auch Ewald Strohmeier, der Organisator der Bayern-Rundfahrt, freut sich, erhofft er sich doch von der Zusage der ARD insgesamt Rückenwind für den Radsport in Deutschland. Was dieser auch bitter nötig hat, bedenkt man, dass das fünftägige Rennen derzeit Deutschlands einzige Rundfahrt ist. Neben den Fahrern, den Teams und der Fernsehübertragung sind es nun einmal auch die Radrennen, die nötig sind, um dem Sport hierzulande wieder mehr Geltung zu verschaffen. In Spanien haben sich die Renntage von 2005 bis 2015 auf ein Drittel reduziert; eine ähnliche Rechnung sollte man auch einmal für Deutschland anstellen. D-Tour, Rheinland-Pfalz-Rundfahrt, Niedersachsen-Rundfahrt – allzu viel ist nach deren Wegfall nicht mehr übrig geblieben. Und woran lag’s? Nicht zuletzt daran, dass unsere Medien in jener Zeit den Radsport auf ein einziges Thema reduzierten. Ob sich daran in Zukunft etwas ändern wird? Wenn in einem Kommentar auf Sportschau.de im Zusammenhang mit Sportlern wie Tony Martin das Wort „Vertrauensvorschuss“ fällt, hat man da so seine Zweifel – das klingt doch ziemlich nach „zur Bewährung ausgesetzt“. Wie wär’s einfach mit Vertrauen? Das hat unsere Sportart ebenso verdient wie all die anderen, über die unverdrossen berichtet wird …
 
Caspar Gebel
Redaktion
 


Cover Procycling Ausgabe 132

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